Entwicklung eines Produktes

Der Entwicklungsprozess eines MuseARTa Produktes ist äußerst aufwendig und geschieht mit viel Herzblut und Liebe zum Detail. Das Ziel dabei ist es, das Kunstmotiv so originalgetreu wie nur möglich darzustellen, was aufgrund des komplizierten Produktionsprozesses nicht immer ganz einfach ist. Grob lässt sich der Weg vom Kunstwerk zum MuseARTa Produkt in folgende Schritte aufteilen:

  • Das Team begibt sich auf die Suche nach interessanten Künstlern und außergewöhnlichen Kunstwerken.
  • Daraufhin erfolgt eine umfangreiche Recherche für die wichtigsten Hintergrundinformationen zur Rechtefrage. Dieser Prozess ist sehr komplex, erfordert viel Zeit und die Hilfe von Kunstrechts- und Lizenzanwälten und resultiert entweder in einem Lizenzvertrag oder der Feststellung, dass wir ein Kunstwerk ohne Lizenzvertrag reproduzieren können, es kann aber auch sein, dass wir ein Kunstwerk reproduzieren dürften und es der Rechteverwalter oder das entsprechende Museum nicht möchte, in dem Fall halten wir Abstand von dem Projekt.
  • Als nächstes wird das Kunstwerk von einer erfahrenen Designerin in Italien in Bildpunkte umgesetzt. Unsere Socken haben 200 Nadeln rundumlaufend und 260 Reihen als Beinlänge. Daraus ergeben sich 52.000 mögliche Bildpunkte pro Bein, also 104.000 Bildpunkte, wenn auf dem linken und dem rechten Bein unterschiedliche Teile eines Kunstwerkes abgebildet wurden.
  • Bei der Umsetzung in Bildpunkte muss zusätzlich beachtet werden, wie viele Farben eine Strickmaschine insgesamt stricken kann und zusätzlich wie viele Farben eine Strickmaschine in einer Reihe stricken kann.  Das können bis zu 18 Farben für eine Socke insgesamt sein und bis zu sechs Farben in einer Reihe.
  • Danach wird entschieden, zu welcher Produktionsstätte das Design zur Umsetzung gegeben wird. Die Entscheidung, wo wir stricken lassen ist richtet sich danach, welche Fabrik wie viele Garnfarben anbieten kann und welche Maschinentypen vor Ort zur Auswahl stehen. Alle Fabriken nutzen 20/1 Baumwollgarn und sollten, wenn immer es technisch möglich ist, mit einem Baumwollanteil von über 80% produzieren, außerdem haben alle Fabriken Maschinen, die mit 200 Nadeln produzieren.
  • Sollten Garnfarben nicht vorhanden sein, die wir dringend benötigen, so lassen wir Garne speziell nach unseren Wünschen einfärben. Bislang haben wir bereits 50 Baumwollgarne, 6 Baumwollmelange-Garne und 6 Lurex-Garne nach unseren Wünschen Färben lassen. Das hört sich wenig an, ist aber in Summe ein kleiner LKW vollbeladen mit Garn – nur für unsere Sonderfarben.
  • Wenn das erste Muster abgestrickt worden ist, wird es fotografiert und per mail zur Designerin geschickt. Diese vergleicht dann das Gesamtbild mit dem Kunstwerk und beginnt zu ändern. Dabei wird für viele einzelne Maschen entschieden, ob irgendwo eine andere Farbe genommen werden soll oder nicht. Außerdem wird anhand der Garnkarten überprüft, ob die Farben des Originalkunstwerkes gut getroffen wurden oder nicht.
  • Außerdem wird besonderen Wert auf die Einhaltung der Bildproportionen gelegt. Da eine Masche nicht quadratisch ist, sondern rechteckig ist das besonders schwierig.
  • Die Änderungswünsche gehen dann zurück zur Fabrik und ein neues Muster wird abgestrickt. Alleine die Maschine mit den notwendigen Garnen zu bestücken, die sogenannte Umrüstzeit, dauert ca. 1 Stunde. Kein Wunder, dass viele Fabriken bei diesem Projekt dankend abgelehnt haben und unser Projekt für nicht machbar gehalten haben.
  • Bei manchen Motiven gehen über 20 verschiedene Varianten hin und her, bis das vorläufige Ergebnis steht. Danach kommt dann noch der Dehnungstest.
  • Da ein Fuß vorne breiter ist als das Bein oberhalb der Ferse, muss eine Socke stark dehnbar sein. Dem steht aber die Nichtdehnbarkeit von Baumwolle entgegen. Baumwolle ist unelastisch. Je höher der Baumwollanteil ist, desto geringer dehnbar ist die Socke, wenn die Fäden des Motives im inneren der Socke entlanglaufen. Deshalb müssen diese Fäden auf der Innenseite der Socke durchtrennt werden. Das geht maschinell, wenn der Faden über eine gewisse Anzahl an Maschen frei im inneren der Socke hängt, aber wenn er nur über eine geringe Anzahl an Maschen frei hängt, geht das nicht. In diesem Fall müssen die Fäden per Hand mit einer kleinen Schere durchgeschnitten werden, um die notwendige Dehnbarkeit der Socke zu erzielen. Nur so ist gewährleistet, dass man mit seinem Fuß in die Socke rein- und auch wieder heraus kommt.